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  | 09.01.2017

Augenschein bei den 2D-seismischen Messungen in Zürich Nordost

Die radioaktiven Abfälle der Schweiz werden dereinst im geologischen Untergrund in Tiefenlagern gelagert. Dazu braucht es fundierte Kenntnisse über die Gesteinsschichten. Aktuell werden im und um das mögliche Standortgebiet Zürich Nordost die Lockergesteinsablagerungen mittels 2D-Seismik untersucht. Diese Ablagerungen können quartäre Erosionsrinnen mit einigen 100 Metern Tiefe ausfüllen. Das Quartär ist der jüngste Zeitabschnitt der Erdgeschichte, der seit ca. 2,5 Millionen Jahren bis heute andauert. Mittels 2D-Seismik erhalten die Nagra-Forscher Einblicke in den Untergrund und Hinweise zu vergangenen Erosionsprozessen.

Wir waren Mitte Dezember im Raum Andelfingen/Kleinandelfingen bei den 2D-seismischen Messungen dabei.

Der Messwagen ist die Schaltzentrale. Hier treffen alle Messdaten der Geofone ein.
Der Messwagen ist die Schaltzentrale. Hier treffen alle Messdaten der Geofone ein.

 

Im Innern des Messwagens: Über Funk wird dem Fahrer des Vibrationsfahrzeugs das OK zur nächsten Messung gegeben.
Im Innern des Messwagens: Über Funk wird dem Fahrer des Vibrationsfahrzeugs das OK zur nächsten Messung gegeben.

 

Das Vibrationsfahrzeug (links) fährt zum nächsten Punkt, an dem es leichte Schwingungen erzeugt. Die Geofone (rechts) fangen diese Schwingungen wieder auf.
Das Vibrationsfahrzeug (links) fährt zum nächsten Punkt, an dem es leichte Schwingungen erzeugt. Die Geofone (rechts) fangen diese Schwingungen wieder auf.

 

Der Erdboden wird bei der 2D-Seismik nur bis etwa 400 Meter Tiefe erkundet. Im Vergleich zur 3D-Seismik reicht somit auch ein kleineres Vibrationsfahrzeug, das schwächere Schwingungen erzeugt.
Der Erdboden wird bei der 2D-Seismik nur bis etwa 400 Meter Tiefe erkundet. Im Vergleich zur 3D-Seismik reicht somit auch ein kleineres Vibrationsfahrzeug, das schwächere Schwingungen erzeugt.

 

Der Projektleiter der 2D-Seismik, Thomas Spillmann, steht neben einer Geofonlinie. Alle 5 Meter muss ein Geofon in den Boden gesteckt werden, um Messdaten mit der gewünschten Auflösung zu erhalten.
Der Projektleiter der 2D-Seismik, Thomas Spillmann, steht neben einer Geofonlinie. Alle 5 Meter muss ein Geofon in den Boden gesteckt werden, um Messdaten mit der gewünschten Auflösung zu erhalten.

 

Mit dem Erschütterungsmessgerät kontrolliert ein Mitarbeiter des Messtrupps nahe am Gebäude, dass der Grenzwert für die erlaubte Bodenschwingung nicht überschritten wird.
Mit dem Erschütterungsmessgerät kontrolliert ein Mitarbeiter des Messtrupps nahe am Gebäude, dass der Grenzwert für die erlaubte Bodenschwingung nicht überschritten wird.

Weitere Informationen zu den 2D-seismischen Messungen

Weitere Hintergrundinformationen zu den 2D-seismischen Messungen in Zürich Nordost erhalten Sie in unserem Flyer Zürich Nordost.

Flyer zur 2D-Seismik für Quartäruntersuchungen in Zürich Nordost
Flyer zur 2D-Seismik für Quartäruntersuchungen in Zürich Nordost

Bis zur Weihnachtspause wurden in der Region Zürich Nordost acht Profillinien gemessen (vgl. Übersichtskarte unten). Die Arbeiten bei den verbleibenden fünf Profillinien wurden am 9. Januar wieder aufgenommen und sollten voraussichtlich Ende Januar 2017 abgeschlossen sein. Anschliessend wird ein ähnliches Messprogramm in der Region Nördlich Lägern (Flyer Nördlich Lägern) und im Ruckfeld (Surbtal, Flyer Jura Ost) durchgeführt.

Übersichtskarte zur 2D-Seismik für Quartäruntersuchungen in Zürich Nordost (Stand Ende 2016)
Übersichtskarte zur 2D-Seismik für Quartäruntersuchungen in Zürich Nordost (Stand Ende 2016)

Für Fragen oder andere Anliegen im Zusammenhang mit den seismischen Messungen können Sie sich an den Koordinator Hansruedi Fisch, Geologe und Experte für geologische Untersuchungen bei der Nagra, wenden. Er ist über die Gratis-Hotline 0800 437 333 und per E-Mail über seismik@nagra.ch erreichbar.

Alle Bilder: Nagra

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