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  | 28.02.2017

2D-seismische Messungen beendet

Letzten Donnerstag, 23. Februar, endete die 2D-Seismik oberhalb Schöfflisdorf / Oberweningen. Damit sind in allen Standortgebieten die 2D-seismischen Messungen abgeschlossen. Insgesamt wurden auf den rund 53 Kilometern Messlinie, 15 000 Geofone ausgelegt und 8000 Schusspunkte gemessen. Momentan laufen noch Aufräumarbeiten bis Mitte März.

Die Daten aus der 2D-Seismik werden nun bis Ende 2017 ausgewertet. Ergänzt werden sie durch Quartärbohrungen, die auf die Auswertung der seismischen Messungen folgen.

 

Der letzte Messpunkt der 2D-Seismik-Kampagne (Foto: Nagra)

 

Für die 2D-Seismik wurde ein kleineres Vibrationsfahrzeug wie für die 3D-seismischen Messungen eingesetzt.
Für die 2D-Seismik wurde ein kleineres Vibrationsfahrzeug wie für die 3D-seismischen Messungen eingesetzt. (Foto: Nagra)

Wozu wurde eine 2D-Seismik durchgeführt?

Dies sind zusätzliche Untersuchungen zu den bereits erfolgten 3D-Seismik-Messungen in den Standortgebieten. Diese Messungen sind speziell auf die Erkundung der oberflächennahen Lockergesteine ausgerichtet. Diese Ablagerungen stammen aus dem Quartär, dem jüngsten geologischen Zeitabschnitt, der seit ca. 2,5 Millionen Jahren bis heute andauert. «Wir möchten mit den Messungen mehr über die Gletscherrinnen erfahren», erläutert Thomas Spillmann, Projektleiter 2D-Seismik. «Zum Beispiel über ihre Tiefe, ihren Aufbau oder ihre Entstehung.» Sedimente wie Kies, Sand oder Lehm, die sich in den Rinnen abgelagert haben, geben Aufschluss über deren Entstehung. «Diesen Rinnen werden bei der Platzierung eines geologischen Tiefenlagers beachtet», erklärt der Geologe Herfried Madritsch, der das Projekt «Quartäruntersuchungen» leitet. In dessen Rahmen werden auch sogenannte Quartärbohrungen durchgeführt. Die 2D-Seismik helfe dabei, diese Bohrungen richtig zu platzieren, so Madritsch. Die Untersuchungen tragen zur Langzeitsicherheit eines geologischen Tiefenlagers bei.

Wie unterscheidet sich die 2D- von der 3D-Seismik?

Im Gegensatz zur 3D-Seismik, die ein dreidimensionales Bild des Untergrunds liefert, wird bei der 2D-Seismik entlang einzelner Linien gemessen. Die 2D-Seismik zeigt also einen detaillierten Schnitt durch den Untergrund und ist für die Quartäruntersuchungen aber nur für Tiefen bis zu 400 Metern ausgelegt. «Genau richtig, um die Lockergesteinsschichten abzubilden», führt Spillmann aus. Die 3D-Seismik hingegen sei für grössere Tiefen ausgelegt und liefere in geringeren Tiefen nicht die notwendigen Bilder. Mehr zur 2D-Seismik lesen Sie hier.

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