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Eigenschaften des Wassers

30.01.2018

Die Eigenschaften des Wassers sind von grundlegender Bedeutung für alles Leben.

Wasser mit der chemischen Formel H2ist das am häufigsten auftretende Oxid, das in allen drei Aggregatzuständen auf der Erde vorkommt. Es ist Lebensraum für viele Organismen, es ist Lösungsmittel für eine Vielzahl von Verbindungen wie Säuren, Basen und Salze und es ist auch Transportmittel. Die Struktur des Wassermoleküls und die Bildung von Wasserclusters beeinflussen die physikalischen, chemischen, elektrischen und optischen Eigenschaften.

Verkettung der Wassermoleküle über Wasserstoffbrückenbindungen (1) zu einem Cluster © CC BY-SA 3.0
Verkettung der Wassermoleküle über Wasserstoffbrückenbindungen (1) zu einem Cluster © CC BY-SA 3.0

Die physikalischen Eigenschaften des Wassers sind stark Temperatur- und Druck abhängig. Reines Wasser besitzt eine molare Masse von 18,0153 g/mol und unter Normaldruck bei 3,98 °C seine höchste Dichte von 0,999975 kg/dm³.

Die Oberflächenspannung, welche z. B. der Wasserläufer nutzt und die Viskosität des Wassers nehmen mit zunehmender Temperatur ab. Ebenso ist die Kompressibilität temperaturabhängig.

Wasserläufer © CC0
Wasserläufer © CC0

Die Eigenschaften des Wassers sind besonders von der dreidimensionalen Verkettung der Wassermoleküle über Wasserstoffbrückenbindungen bestimmt. Ohne diese hätte eine Substanz mit einer so geringen molaren Masse wie Wasser ganz andere Eigenschaften. Dies gilt besonders für den hohen Schmelz- und Siedepunkt und die Dichteanomalie, welche die ungewöhnlichste Eigenschaft von Wasser darstellt. Während die meisten Substanzen mit abnehmender Temperatur dichter werden, ist das bei Wasser nicht der Fall. Es weist sein Dichtemaximum bei 4 °C auf und dehnt sich wieder aus, wenn man es weiter abkühlt. Das ist der Grund, dass Eis auf der Wasseroberfläche schwimmt – ein aus physikalischer Sicht ungewöhnlicher Vorgang.

Phasendiagramm von Wasser © CC 3.0
Phasendiagramm von Wasser © CC 3.0

Jede biochemische Reaktion findet in wässriger Lösung statt. Auch bei der Aufrechterhaltung des Elektrolythaushaltes, beim Stoffwechsel, beim Wachstum oder der Reproduktion ist Wasser im Spiel.

Zur Wasserhülle der Erde gehört das Wasser der Meere, das Wasser auf den Landflächen in Seen, Mooren, Flüssen, Teichen, das Wasser innerhalb der Lufthülle (Atmosphäre) und auch das Wasser innerhalb der Gesteinshülle (Lithosphäre).

Auch hier gibt es verborgene Eigenschaften des Wassers zu entdecken, die erstmals vom Naturforscher Viktor Schauberger (1885 – 1958) in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts beschrieben wurden. Er gilt heute als Pionier der modernen Wasserforschung und der ganzheitlichen Naturbeobachtung.

Für diejenigen, die mehr über die Geheimnisse oder unerforschten Eigenschaften des Wassers erfahren möchten, empfehlen sich folgende Filme:

Wasser, das unbekannte Wesen
Viktor Schauberger – Die Natur kapieren und kopieren
Die geheime Macht des Wassers


Rohstoff Wasser

23.01.2018

Man bezeichnet Wasser als blaues Gold und es ist durch nichts zu ersetzen. Bis jetzt wird es noch nicht im grossen Stil gehandelt, könnte aber eines der wichtigsten Rohstoffe des 21. Jahrhunderts werden.

Wasserfall: Rohstoff Wasser © CC0 Lizenz
Wasserfall: Rohstoff Wasser © CC0 Lizenz

Von den 1’400 Milliarden km³ Wasser sind nur drei Prozent Süsswasser. Zieht man das in den Gletschern und an den Polen gefrorene Wasser ab, bleibt noch etwa 1% Trinkwasser übrig. Als Rohstoff betrachtet wird Wasser nicht knapper, die Nachfrage danach steigt nur rasant und führt zur Verknappung.

Neue Technologien zur Nutzung teurerer Wasserquellen, wie Entsalzung von Salzwasser aus den Ozeanen oder gereinigte Abwässer, werden immer wichtiger, vor allem dort, wo kein direkter Zugang zu genügend Wasser besteht.

Der Wasserkreislauf @ gemeinfrei
Der Wasserkreislauf @ gemeinfrei

Der Wasserkreislauf ist mengenmässig der grösste Stoffkreislauf unserer Erde und weil es das zentrale Medium unserer „Klimamaschine“ ist, erfüllt es zudem eine wichtige Funktion. In Bewegung gehalten wird der Kreislauf durch die Sonnenenergie und Schwerkraft. Und eine zeitliche Abfolge von Orts- und Zustandsänderungen (Hydrometeore, Niederschlag, Abfluss, Grundwasser) beschreibt im Weiteren die Zirkulation des Wassers in fester, flüssiger und gasförmiger Form in der Erdatmosphäre, auf der Erdoberfläche und im obersten Bereich der Erdrinde. So ist Wasser nicht nur die Voraussetzung für Leben, es schafft auch lokale Lebensräume und formt diese über Prozesse wie Erosion und Sedimentation.

Als Trinkwasser ist Wasser auch für den Menschen das wichtigste aller Lebensmittel. So verbraucht allein die Landwirtschaft etwa 75 % des verfügbaren Süsswassers für die Produktion von Nahrungsmitteln. Hinzu kommt, dass durch veraltete Technik und jahrhundertealte Rohre schätzungsweise bis zu 50 % der transportierten Wassermenge verloren geht. Weltweit, so schätzt die Unesco, wird sich das Wasserproblem verschärfen: 2050 werden sieben Milliarden Menschen mit Wasserknappheit konfrontiert sein.

Ein kleiner Einblick, wie wichtig der Rohstoff Wasser schon heute ist, gibt das Interview mit Urs Schnell zum Film und der Film selbst:
→ «BOTTLED LIFE» Das Interview zum Film
→ «BOTTLED LIFE» Der Film


Optische Phänomene der Atmosphäre

16.01.2018

In der als Atmosphäre bezeichneten Kugelsphäre der Erde entstehen durch das Zusammenwirken meteorologischer und optischer Gesetze faszinierende Erscheinungen von Abendrot über Himmelblau zu Halos, Höfen, Regenbögen, Polarlichter und vieles mehr.

Vertikaler Aufbau der Erdatmosphäre
Vertikaler Aufbau der Erdatmosphäre

Die unterste Lufthülle der Erde, die Troposphäre  besteht zu 76%  aus Stickstoff und 23% Sauerstoff. Die restlichen 1% teilen sich verschiedene Edelgase, Kohlendioxid und Wasserdampf. Dazu kommen Dunst- und Aerosolpartikel, die die Lichtschwächung beeinflussen.

Das Wettergeschehen selbst spielt sich vor allem in der Troposphäre ab. Es ist eine Schicht, die etwa 8 Kilometer an den Polen (wo sie im Winter bis zu 2 Kilometer niedriger ist als im Sommer) und 18 Kilometer am Äquator hoch reicht, wobei in noch höheren Schichten nur noch vereinzelt Wolken vorkommen, z. B. die leuchtenden Nachtwolken oder die faszinierenden Schauspiele der Meteore und Polarlichter.

Diese Erscheinungen lassen sich in Kategorien einordnen: Lichtbrechung an Wassertropfen, Brechung an Luftschichten, Beugung und Interferenzen, Lichtstreuung, selbstleuchtende Erscheinungen, sowie leuchtende Nachtwolken.

Das Phänomen der Polarlichter z. B. gehört zu den selbstleuchtenden Erscheinungen.

Aurora boreali, Island © Paul Morris, freie Nutzung
Aurora boreali, Island © Paul Morris, freie Nutzung

Oder die leuchtenden Nachtwolken sind Ansammlungen von Eiskristallen in der Mesopause, wo das absolute Temperaturminimum der Erdatmosphäre erreicht wird. Die meisten Sichtungen in Mitteleuropa gibt es von Anfang Juni bis Ende Juli, zur Zeit der Sommersonnenwende in der Dämmerung Richtung Norden.

Leuchtende Nachtwolken über dem Nationalpark Soomaa, Estland © Martin Koitmäe, eigenes Werk, GNU Free Documentation License
Leuchtende Nachtwolken über dem Nationalpark Soomaa, Estland © Martin Koitmäe, eigenes Werk, GNU Free Documentation License

Das Abend- und Morgenrot zählt man zu den Lichtstreuungseffekten. Die rote Farbe der Wolken entsteht, weil das Sonnenlicht an Luftmolekülen gestreut wird, wobei das blaue Licht sich stärker streut als das Rote. Für ein intensives Himmelsrot müssen viele Wassertröpfchen in der Atmosphäre vorhanden sein. Neben Wassertröpfchen können auch Staubteilchen z. B. von einem Vulkanausbruch farbige Dämmerungserscheinungen hervorrufen.

Abendrot © E. Zingg
Abendrot © E. Zingg

Lichtbrechung an Wassertropfen ruft den Regenbogen hervor. Das Sonnenlicht tritt in den Tropfen ein und wird dabei gebrochen. An der Innenwand des Tropfens wird ein Teil des Lichts reflektiert und tritt dann unter nochmaliger Brechung aus dem Tropfen aus. Die Farbverteilung des Regenbogens beruht darauf, dass der Brechungsindex des Wassers von der Wellenlänge des Lichts abhängig ist und so wird weisses Licht in seine einzelnen Farbkomponenten zerlegt.

Regenbogen © gemeinfrei
Regenbogen © gemeinfrei

Durch Lichtbeugung entstehen irisierende Wolken. Irisieren tritt häufig bei Wolken auf, die sich schnell bilden. Dann zeigen besonders die Ränder der Wolken eine purpurrote, blaue und grüne Farbe. Die Wassertröpfchen, die das Irisieren hervorrufen, sind sehr klein. Kleine Tröpfchen erzeugen grosse Kränze mit breiten Abschnitten gleicher Farbe. Die Tröpfchengrösse bestimmt die Grösse der Kränze, so dass die Farbe trotz gleichem Abstand zur Sonne unterschiedlich ist.

Irisierende Wolke © Brocken Inaglory, eigenes Werk, CC BY-SA 3.0
Irisierende Wolke © Brocken Inaglory, eigenes Werk, CC BY-SA 3.0

Wenn du das Tal sehen möchtest, steige auf den Berg.
Willst du die Bergspitze erblicken, schwinge dich zur Wolke empor.
Willst du jedoch die Wolke verstehen, schliesse die Augen und denke nach. Khalil Gibran

Viel Spass beim Beobachten des Himmels!


Die Bombogenese, ein dramatisches Wetterphänomen!

09.01.2018

Von explosiver oder rapider Zyklogenese oder eben Bombogenese spricht man, wenn eine explosionsartige Senkung des Kerndrucks von mindestens 24 Millibar (100Pa) und mehr in 24 Stunden stattfindet. Eine Bombogenese entwickelt sich bei 60° geografischer Breite vorwiegend über dem Meer und dies nur im Winter.

Dieses Bild zeigt einen Sturm über der Bering-See, welcher sich zu einer Bombogeneses entwickelte © Satellitenaufnahme : NOAA / Uni. Wisconsin-Madison
Dieses Bild zeigt einen Sturm über der Bering-See, welcher sich zu einer Bombogenese entwickelte © Satellitenaufnahme : NOAA / Uni. Wisconsin-Madison

Dieses Wetterphänomen ist das Equivalent zu den tropischen Wirbelstürmen →  WIE ENTSTEHT EIN WIRBELSTURM?

Ein mächtiger Nor'easter März 2014 © Public Domain
Ein mächtiger Nor’easter März 2014 © Public Domain

Statistisch betrachtet kommt es im Bereich des Golfstromes und an der Nordostküste Asiens im Nordwestpazifik zu solchen Entwicklungen.

Ursache ist das Zusammentreffen von kontinentaler Kaltluft und feucht-warmer Meeresluft. Daher sind auch viele Nor´easter sogenannte „Bomben“.

Alle Stürme sind Zyklone. Der Begriff Bombogenese drückt aus, dass zwei Voraussetzungen gegeben sein müssen: wie bei einer Bombe kommt es zu einer explosiven Entwicklung und es bahnt sich ein Sturm an.

Ein Zyklon ist im Wesentlichen eine gigantische Luftsäule, die im Gegenuhrzeigersinn über der Nordhemisphäre aufsteigt. Durch den Aufstieg der Luft entsteht ein Vakuum, was zu einem tiefen atmosphärischen Druck im Kern führt.

Der Osten der Vereinigten Staaten durchläuft zur Zeit dieses Wetterphänomen.

Frozen Niagra Falls


Antarktische Trockentäler

02.01.2018

An der Westküste des McMurdo-Sunds gegenüber der Ross-Insel liegen drei parallel verlaufende antarktische Trockentäler.

Lage der Trockentäler am McMurdo-Sund @ gemeinfrei
Lage der Trockentäler am McMurdo-Sund @ gemeinfrei

Im Winter von April bis Oktober sinken die Temperaturen bis minus 70 °C, im Sommer von November bis März erreichen sie selten den Gefrierpunkt. Allerdings wurde am Vanda-See, der im Wright-Trockental liegt, am 5. Januar 1974 mit 15 °C die höchste Temperatur in der Antarktis gemessen.

Ein ständig vorherrschender Wind entzieht den Tälern die letzte Feuchtigkeit und so zählen sie zu den trockensten Gebieten der Erde. Man nimmt an, dass es seit mehreren Millionen Jahren keine Niederschläge mehr gegeben hat.

Das Wright-Tal ist das flächenmässig grösste Trockental der Antarktis @ gemeinfrei
Das Wright-Tal ist das flächenmässig grösste Trockental der Antarktis @ gemeinfrei

Der Vanda-See mit einer Ausdehnung von 2 auf 8 km und einer Tiefe von 75 m ist ein hypersaliner See mit einem Salzgehalt von etwa 12 Gewichtsprozenten. Die tieferen Wasserschichten vermischen sich nicht mit den oberen, weshalb man ihn als meromiktisch bezeichnet. Er ist nur einer von vielen salinen Seen in den eisfreien Tälern des Transantarktischen Gebirges.

Am westlichen Ende des Wright-Tals erstreckt sich ein weiterer hypersaliner See, der Don-Juan-See, den man sich nicht erklären konnte. Obwohl es Millionen von Jahren nicht mehr schneite – wie man annimmt – und trotz winterlicher Tiefsttemperaturen bis zu – 40 °C friert er nie zu. Bedingt wird dies durch den extremsten bekannten Salzgehalt, der 12 Mal höher wie jener der Ozeane ist und das Tote Meer um 60 % übersteigt. Woher der See sein Wasser bekommt, blieb vorerst ein Rätsel. Bis dato ging man von einer hypersalinen Quelle im Untergrund aus.

Satellitenfoto des Don-Juan-Sees: Der übersalzige bzw. hypersaline See ist das merkwürdigstes Gewässer der Erde Mitten in der Antarktis © gemeinfrei
Satellitenfoto des Don-Juan-Sees: Der übersalzige bzw. hypersaline See ist das merkwürdigstes Gewässer der Erde Mitten in der Antarktis © gemeinfrei

Heute nimmt man auf Grund neuster Beobachtungen als glaubhaft an, dass der Don-Juan-See sein Wasser hauptsächlich hygroskopisch aus der Luft zieht: Der sehr hohe Salzgehalt der Böden an der Westflanke des Gewässers saugt die noch vorhandene Luftfeuchte hygroskopisch heraus, die danach bis zur Permafrostschicht versickert um sich dort zu sammeln. Gelegentliche Schmelzwasser-Einspülungen vom Hangrand waschen sie dann zur tiefsten Stelle des Tals – dem Don-Juan-See. Grundwasser scheint dagegen keine Rolle zu spielen.

Ein weiteres Superlativ findet sich hier: Als grösster Fluss der Antarktis fliesst der Onyx Fluss landeinwärts in den Vanda-See.

See wie Fluss sind fischlose Gewässer, in denen sich nur Mikroorganismen finden lassen.