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Keine seismischen Messungen zwischen Weihnachten und Neujahr

21.12.2011

Gestern wurden die seismischen Messungen in der Nordschweiz für dieses Jahr abgeschlossen. Heute räumt der Messtrupp alles so weit auf, dass sich die rund 100 Arbeiter im Trupp morgen auf die zum Teil lange Heimreise machen können. Zwischen Weihnachten und Neujahr finden keine seismischen Messungen statt. Der Trupp reist am 2. Januar 2012 wieder an und beginnt mit den Feldarbeiten am 3. Januar. Dann werden zunächst wieder Kabel ausgelegt, die Geräte werden getestet und der normale Feldbetrieb nimmt seinen Verlauf.

Die grobe Zeitplanung sieht vor, dass die Messungen in der Region Jura Ost bis Mitte Februar beendet werden. Danach wird im Standortgebiet Jura Südfuss gemessen und anschliessend im Gebiet Südranden. Der Zeitplan ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig und daher schwer voraussagbar. Wenn aber alles so gut läuft wie bisher, kann damit gerechnet werden, dass die seismischen Messungen im März 2012 abgeschlossen sind.

Wir wünschen allen Arbeitern des Messtrupps eine gute Heimreise, ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Allen Lesern dieser Seite wünschen wir:

Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr 2012!


Messungen auf deutschem Grenzgebiet abgeschlossen

13.12.2011

Im Rahmen des Schweizer Entsorgungskonzepts werden zurzeit seismische Messungen in den beiden Standortgebieten Nördlich Lägern und Jura Ost durchgeführt. Die beiden Gebiete eignen sich wie auch Zürich Nordost für die langfristig sichere Entsorgung hochaktiver Abfälle. Weil im Gebiet Zürich Nordost im Rahmen des Entsorgungsnachweises in den 90er Jahren bereits diverse vertiefende geologische Untersuchungen durchgeführt worden sind, haben die betroffenen Kantone gefordert, dass – bevor mit der Einengung der Standortgebiete begonnen wird – in den beiden anderen Gebieten noch weitere Untersuchungen durchgeführt werden. Deshalb wird zurzeit gemessen.

Warum aber im angrenzenden deutschen Raum Hohentengen? Bei den Sicherheitsanalysen für ein Lager für hochaktive Abfälle muss die Nagra einen Zeitraum von 1 Million Jahren betrachten. Und um Sicherheitsanalysen durchführen zu können, braucht man möglichst viel und genaues Wissen über die Langzeitentwicklung des geologischen Untergrundes. Geologische Entwicklungen halten sich aber erstens nicht an Landesgrenzen. Und zweitens reicht es in Anbetracht der langen Zeiträume nicht, wenn man nur im Standortgebiet die Geologie untersucht. Man muss grossräumiger denken und untersuchen. Und drittens muss die Nagra selbstverständlich nachweisen, dass auch für die im angrenzenden Ausland wohnende Bevölkerung keine Gefahr von einem geologischen Tiefenlager ausgeht.

Das Interesse auf deutscher Seite an dem nuklearen Entsorgungsprogramm ist sehr gross. Zum Teil schaut man mit einer gewissen Bewunderung auf den breit abgestützten demokratischen Prozess, mit dem man innerhalb von ca. zehn Jahren einen von der betroffenen Bevölkerung akzeptierten Standort finden will. Und zum Andern schauen unsere Nachbarn sehr genau hin, weil sich vier der sechs Standortgebiete in unmittelbarer Grenznähe befinden.

Vergangene Woche wurde im deutschen Hohentengen gemessen. Zwei deutsche Radiosender waren vor Ort und haben sich ein eigenes Bild über die Entsorgung in Grenznähe gemacht. Sie können deren Beiträge hier hören: swr 4 Baden-Württemberg und Radio Seefunk.

Insgesamt wurde im Raum Hohentengen eine Strecke von etwa zehn Kilometern seismisch vermessen. Inzwischen sind die Messungen auf deutschem Boden abgeschlossen und die letzten Kabel wurden bereits wieder eingesammelt.