logo
nagra-blog
  | 01.10.2015

Die 3D-seismischen Messungen im Gebiet Jura Ost haben begonnen

Heute (1. Oktober) fiel der Starschuss für die seismischen Messungen rund um den Bözberg. «In den kommenden Monaten sind rund 120 Mitarbeitende des Messtrupps in der Region Jura Ost unterwegs», erklärt Nagra-Projektleiter Marian Hertrich. 120 Mitarbeitende, sechs Vibrationsfahrzeuge, 150 km Kabel, 60‘000 Geofone – das sind hochempfindliche Messinstrumente – und ein Fuhrpark von rund 60 Fahrzeugen kommen im Rahmen der 3D-Seismik zum Einsatz.

Die Vibrationsfahrzeuge sind im Gebiet Jura Ost unterwegs (Foto: Ernst Müller).
Die Vibrationsfahrzeuge sind im Gebiet Jura Ost unterwegs (Foto: Ernst Müller).

 

Die weissen Pick-ups mit Berliner- oder Essener Autokennzeichen werden in der Region Jura Ost sicherlich nicht unbemerkt bleiben, wenn sie zwischen dem Hauptlager im Industriegebiet in Kleindöttingen und dem Messgebiet unterwegs sind. Für die Mitarbeiter der deutschen Firma DMT, die die Messungen im Auftrag der Nagra durchführt, ist Rücksichtnahme auf Anwohner und Verkehrsteilnehmer selbstverständlich. «Seismische Messungen werden routinemässig in verschiedenen Regionen durchgeführt, vom ländlichen Raum mit intensiver Landwirtschaft bis zu dicht besiedelten Gebieten. Die Durchführung der Feldarbeiten in Einvernehmen mit der Bevölkerung ist Grundlage für eine erfolgreiche Messkampagne», sagt Marian Hertrich, Projektleiter der Nagra für die 3D-seismischen Messungen. Rücksicht ist allein schon deswegen nötig, weil an sechs Tagen in der Woche gemessen wird, jeweils montags bis samstags, von morgens früh bis in den Abend. Ziel ist, das rund 100 Quadratkilometer grosse Gebiet in drei Monaten seismisch zu untersuchen.

«Die 3D-seismischen Messungen sind Bestandteil des Standortwahlverfahrens für geologische Tiefenlager», erklärt Markus Fritschi, Mitglied der Geschäftsleitung der Nagra. Mit den Messungen erhält man ein dreidimensionales Abbild des Untergrundes: «Die Gesteinsschichten werden flächenhaft abgebildet und allfällige geologische Störungen können erkannt werden», erläutert Fritschi. Anhand der Messungen werden wichtige Erkenntnisse für die Standortwahl gewonnen. «Ziel ist, den oder die am besten geeigneten Standorte für geologische Tiefenlager in der Schweiz festzulegen», sagt Fritschi. Bis die Ergebnisse der seismischen Messungen vorliegen, vergeht aber noch einige Zeit. Jetzt wird zunächst einmal gemessen.

Bereits seit Anfang September ist ein Team von sechs Mitarbeitenden der Nagra unterwegs in der Region, um die betroffenen Grundstückseigentümer persönlich über die seismischen Messungen zu informieren. In der zweiten Septemberhälfte kamen die Vermesser dazu. Sie markieren mit Holzpflöcken oder Strassenmarkierung die einzelnen Messpunkte und den Verlauf der Kabellinien. Seit Ende September werden Kabel mit den Geofonen im Feld ausgelegt. Die Kabelausleger sind zu Fuss oder mit Pick-ups auf Strassen und befahrbaren Wegen unterwegs. Die Geofonketten können bis zu drei Wochen an einem Ort liegen, bevor sie wieder weggeräumt werden. Mit den eigentlichen Messungen wurde am 1. Oktober begonnen.

«Wir haben sehr erfahrene Mitarbeiter und werden versuchen, die Messungen mit so wenigen Einschränkungen wie möglich für die Bevölkerung durchzuführen», erklärt Hauke Matthiesen von der Firma DMT. Dass es hie und da zu kurzweiligen Beeinträchtigungen im Strassenverkehr kommt, sei aber unvermeidbar. Matthiesen weist in diesem Zusammenhang auf die Hotline 0800 437 333 hin, die die Nagra extra für die Zeit der seismischen Messungen eingerichtet hat. «Rufen Sie an, wenn Sie eine Frage oder eine Beschwerde haben», ermuntert Matthiesen. Dem pflichten Fritschi und Hertrich bei: «Wir haben ein grosses Interesse daran, dass die Messungen erfolgreich verlaufen und dass Probleme oder Fragen schnell und zufriedenstellend geklärt werden.»

Die ersten Messdaten der 3D-seismischen Messungen aus dem Gebiet Jura Ost werden begutachtet (Foto: Ernst Müller). V.l.n.r.: Wolfgang Kessler (DMT, Kundenvertreter und operative Qualitätskontrolle), Markus Fritschi (Nagra, Mitglied der Geschäftsleitung) und Marian Hertrich (Nagra, Projektleiter 3D-Seismik).
Die ersten Messdaten der 3D-seismischen Messungen aus dem Gebiet Jura Ost werden begutachtet (Foto: Ernst Müller). V.l.n.r.: Wolfgang Kessler (selbständiger Kundenvertreter für die Nagra und operative Qualitätskontrolle), Markus Fritschi (Nagra, Mitglied der Geschäftsleitung) und Marian Hertrich (Nagra, Projektleiter 3D-Seismik).

Ihre Meinung

Beachten Sie bitte unsere Kommentarrichtlinien.

Der Kommentar darf maximal 500 Zeichen beinhalten.