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Das Magma: Woher kommt es und wie entsteht es?

Die Natur schafft es immer wieder Fragmente des Erdmantels durch vulkanische Aktivität an die Oberfläche zu bringen. So findet man in manchen Vulkanen Gesteinsbruchstücke aus der Tiefe, meistens aus dem Mantel, aus der das Magma stammt. Der Mantel ist nicht flüssig sondern fest und plastisch (verformbar). Der Unterschied zur Kruste besteht in der chemischen Zusammensetzung. In der Kruste sind die grossen Kationen Kalium, Natrium, Aluminium und Silizium häufig, im Mantel Magnesium. Warum das so ist, liegt daran, dass in bestimmten Tiefen unter grossem Druck nur Minerale vorkommen, die in ihre Struktur Elemente (im Mantel Mg 2+ und Fe 2+ ) einbinden können, die zu möglichst dichter Kugelpackung führen.

Durchschnittliche Zusammensetzungen Mantel, kontinentale Kruste und Basalt, alles Eisen als FeO © riannek.de
Durchschnittliche Zusammensetzungen Mantel, kontinentale Kruste und Basalt, alles Eisen als FeO © riannek.de

Deshalb besteht das Mantelgestein hauptsächlich aus Peridotit mit einer Zusammensetzung aus drei recht ähnlichen Mineralen:

  • Olivin MgSiO4
  • Klinopyroxen (Diopsid) CaMg Si2O6
  • Orthopyroxen (Enstatit) Mg2 Si2O6
Peridotit-Xenolith aus San Carlos (SW USA). Das Gestein ist typisch reich an Olivin, durchkreuzt von einer zentimeterdicken Schicht aus grün-schwarzem Pyroxenit © gemeinfrei
Peridotit-Xenolith aus San Carlos (SW USA). Das Gestein ist typisch reich an Olivin, durchkreuzt von einer zentimeterdicken Schicht aus grün-schwarzem Pyroxenit © gemeinfrei

Mg2+ wird dabei häufig durch Fe2+ ersetzt wird. Das System besteht also nur aus MgO, FeO, CaO und SiO2. Für den geringen Anteil an Aluminium kommt eine aluminiumhaltige Phase, die bei niedrigem Druck Plagioklas, bei mittlerem Druck Spinell oder bei hohem Druck Granat ist.

Wo kommen Vulkane vor?

Kontinente, d. h. kontinentale Kruste bewegt sich über die Erdoberfläche und so auch die ozeanische. Diese Platten bestehen aus Kruste und Lithosphäre, dem obersten, starren Teil des Mantels. Sie schwimmen sozusagen auf der Asthenosphäre, dem verformbaren Teil des Mantels.

Die meisten Vulkane treten an den Nahtstellen von Platten auf: An den Mittelozeanischen Rücken und an den „Hot Spots“ steigt Mantelmagma auf. Hier ist die Lava dünnflüssig und tritt eher sanft aus. Über den Subduktionszonen als Folge chemischer Umwandlungen und Fraktionierung der Schmelze sind es sehr häufig explosive Ausbrüche. Da der Schmelzpunkt des Mantelgesteins durch freiwerdendes Wasser einerseits erniedrigt wird und anderseits das Wasser sich als Phase von der Schmelze abtrennt, kommt es über Subduktionszonen häufig zu explosivem Vulkanismus. → Die sieben Schwestern

Weltweite Verteilung Von Erdbebenepizentren blaue Punkte und Vulkanen rote Punkte, © Photo credit: Bund.de
Weltweite Verteilung Von Erdbebenepizentren blaue Punkte und Vulkanen rote Punkte, © Photo credit: Bund.de

Exotische Schmelzen

Es gibt auch Bedingungen, unter denen ein Schmelzen des Mantels zu anderen Zusammensetzungen als Basalten oder ein fraktioniertes Gestein davon, führt. Entweder sind die Schmelztemperaturen in grosser Tiefe niedrig, der Gehalt an CO2 sehr hoch oder der Mantel hat sich zuvor angereichert, um so das Entstehen von alkalinen Schmelzen wie Basanit oder Nephelinit möglich zu machen.

Bei grossem Karbonatgehalten im Mantel können Karbonatite entstehen, ein magmatisches Gestein aus Karbonatmineralen, das nur am Ol Doinyo Lengai in Tansania rezent gefördert wird. Beispiele aus der Erdgeschichte gibt es viele, z. B. der Kaiserstuhl.

Zur Feier des Nationalfeiertages sind die Vulkane besonders beliebt. In der Tat lassen sich Vesuv-, Stromboli-, Etna-Vulkane oder sogar ein Feuerwerksvulkan „Säntis“ zünden. Viel Spass!

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