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Die sieben Schwestern

Einige Kilometer nördlich von Sizilien im Tyrrhenischen Meer liegen die Liparischen Inseln. Bei den Alten Griechen und auch heute heissen sie Äolische Inseln, benannt nach Aiolos, dem Gott des Windes. Man sollte sich des ersteren Namens bedienen, denn die Liparoti, wie die Einwohner der Hauptinsel Lipari heissen, legen Wert darauf. Zur Inselgruppe mit einer Gesamtfläche von 115,4 km² zählen sieben bewohnte Inseln, die von den Einheimischen die „Sieben Schwestern“ genannt werden.

Liparische Inseln © lizenzfrei Aeolian_Islands_map ©CC by-Sa 3.0

v.l.n.r.: Liparische Inseln © lizenzfrei / Tyrrhenisches Meer mit den Liparischen Inseln, Quelle: CC by-Sa 3.0

Sie alle sind vulkanischen Ursprungs und wurden 2000 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt, weil sie Typlokalitäten der Vulkanologie sind. Auf sie gehen denn auch die zwei Arten von Eruptionen, der Vulcano– und Stromboli-Typ, zurück.

Alle Inseln sind vulkanische Produkte als Folge von plattentektonischen Bewegungen, wobei sich die afrikanischen Platte unter die europäische Platte schiebt.

Die Afrikanisch Platte schiebt sich unter die Eurasische. Der Plattenrand ist rot ausgezeichnet © ESAufbauschema eines Strato- oder Schichtvulkans

Die Afrikanisch Platte schiebt sich unter die Eurasische. Der Plattenrand ist rot ausgezeichnet © ESA / Aufbauschema eines Strato- oder Schichtvulkans ©Aufbauschema eines Strato- oder Schichtvulkans mit Caldera ©CC Attribution-ShareAlike License

Zwei Vulkane sind heute noch aktiv: Vulcano und Stromboli, beides typische Schicht- oder Stratovulkane.

Die heutige Aktivität von Vulcano beruht vor allem auf den unzähligen Fumarolen im Kraterbereich, wobei der Anteil der Solfataren (hoher Schwefelgehalt) besonders gross ist. Am Fusse des Vulkans gibt es noch eine andere Überraschung, die Schlammtümpel, die ein Eldorado für Gelenkskranke sind. Mehrere heisse Quellen speisen die „Fangi“ und nebenan auf dem Meeresboden warten die heissen Sprudel.

Von Stromboli lässt sich sagen, dass er weltweit der einzige Vulkan ist, welcher in kurzen, relativ regelmässigen Abständen ausbricht. Die Eruptionen finden in mehreren Kratern statt, welche sich alle in einer Caldera befinden und da der Rand durch einen Einschnitt unterbrochen ist, rutscht das ausgeworfene Material bei grösseren Ausbrüchen die „Sciara del fuoco“, auf der Feuerrutschbahn also hinunter ins Meer.

Dank der Abgeschiedenheit der Insel und der Tatsache, dass für das feurige Spektakel 900 Höhenmeter zu Fuss zurückgelegt werden müssen, ist Stromboli vom Massentourismus immer noch weitgehend verschont.

Der Vulkan Stromboli
Die Äolischen Inseln

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