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  | 21.10.2016

«Daten, die man nicht findet, sind so gut wie nicht existent»

Andreas von der Dunk arbeitet im Ressort Datenmanagement der Nagra. Täglich fliesst bei ihm eine grosse Menge an Daten und Informationen zusammen. Diese arbeitet er auf, legt sie ab und stellt sie dann, oft in überarbeiteter Form, den Nagra-Mitarbeitenden wieder zur Verfügung. Wichtigster Grundsatz dabei ist: Diese so ablegen, dass sie auch ohne seine Hilfe auffindbar sind. «Daten, die man nicht findet, sind so gut wie nicht existent», gibt Andreas zu bedenken. Tatsächlich sei das eine der schwierigsten Anforderungen bei seiner Arbeit: «Es ist relativ einfach, einen Ordner in einem Archiv zu finden, wenn man weiss, wo man danach suchen muss. Wie aber finde ich Dateien, die jemand anders benannt und abgelegt hat? Für das Datenmanagement ist dies eine der wichtigsten Aufgaben der nächsten Jahre. Denn bisher kommt noch keine Suchfunktion an jene von Google heran. Und Google setzt in diesen Zeiten nun mal den Standard, den der Benutzer gewohnt ist.» Andreas arbeitet deshalb zusammen mit einer externen Firma an einer benutzerfreundlichen Suchfunktion für die geologischen und geographischen Daten der Nagra.

Andreas von der Dunk erklärt mir, wie er und seine beiden Kollegen die grosse Menge an Daten in der Nagra managen.
Andreas von der Dunk erklärt mir, wie er und seine beiden Kollegen die grosse Menge an Daten in der Nagra managen.

Hüter der Daten

Andreas studierte Wirtschaftsgeografie und Geoinformatik, doktorierte später dann an der ETH Zürich im Fachbereich «räumliche Statistik». Dabei trug er eine grosse Menge an Daten zum Thema Landnutzungskonflikte für eine Zeitspanne von zehn Jahren zusammen. Mit den Methoden des «Big Data» entwickelte er daraus ein System zur Vorhersage künftiger Landnutzungskonflikte in der Deutschschweiz.

«Ein eigenständiges Ressort sind wir erst seit zwei Jahren», erzählt Andreas, «und noch vor sechs Jahren hat Wilfried Albert den ganzen Datenstrom allein verwaltet. Jetzt erhalten wir täglich so viele Anfragen, dass es undenkbar wäre, bloss eine Person damit zu beauftragen.» Andreas kümmert sich insbesondere um Daten, welche die Erdoberfläche betreffen, sowie um den Aufbau des Web-GIS, das internetbasierte Geoinformationssystem der Nagra.

Im Datenmanagement braucht man ein dickes Fell

«Wenn wir Daten zur Ablage in Empfang nehmen oder weitergeben, stellen wir Bedingungen, welche die Leute zuerst lästig finden», sagt Andreas: «Wir wollen z.B. wissen, wer der Urheber ist oder welchen Zeitstand die Daten repräsentieren. Und bei der Datenabgabe muss die Nagra dokumentieren, welche Daten an welchen Auftragnehmer geliefert werden und für welchen Zweck. Dass praktisch alle unsere Daten digital sind, hat natürlich viele Vorteile. Ein Nachteil ist, dass sie dadurch auch schnell, manchmal zu schnell, von jedermann verschickt werden können. Und da sich nicht jeder die Zeit nehmen kann, diese Datenflüsse richtig zu dokumentieren, kommt es manchmal zu Verwirrungen, wenn nicht alle die gleichen Daten haben. Um diese Probleme müssen wir uns dann kümmern, was einiges an Frusttoleranz erfordert. Wir haben uns inzwischen aber angewöhnt, darüber zu schmunzeln und entsprechende Tipps für das nächste Mal zu geben. Steter Tropfen höhlt den Stein, sagen wir uns immer.»

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