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Auf der Suche nach der ≪Nadel im Heuhaufen≫

Im sprichwörtlichen Sinn die Nadel im Heuhaufen gefunden haben 2006 die Berufsstrahler Franz von Arx, der Urner und Paul von Känel, der Berner Oberländer. Als der Fund gehoben wurde war auch Elio Müller, der Göttibub von Franz von Arx im Team dabei. Dem voraus gingen 20 Jahre harte Arbeit in meist unwirtlichem Gelände. So spürten sie Kluft um Kluft am Planggenstock auf. Ein weisses Quarzband im Felsen oder kleine, rötliche Fluorite auf der Oberfläche haben die Suche geleitet und wo genügend Anzeichen vorhanden waren, da wurde gegraben.

Schatzsuche am Planggenstock, © kristallkeller.ch
Schatzsuche am Planggenstock, © kristallkeller.ch

Der grösste Fund seit 400 Jahren ist heute im Naturhistorischen Museum Bern zu bewundern. Der Schatz vom Planggenstock ist eine der bedeutendsten Kristallfunde des Alpenraums. Dort liegen fast zwei Tonnen Bergkristalle von seltener Schönheit. Das Kernstück ist eine 300 Kilogramm schwere Kristallgruppe mit einem 107 Zentimeter langen zentralen Kristall.

Groesste Kristallgruppe vom Planggenstock © NMBE
Grösste Kristallgruppe vom Planggenstock mit einer 107 cm langen Spitze © NMBE

Tiefengletscher, Planggenstock, Sandbalm, Pfaffensprung, an diesen vier Orten wurden in den vergangenen 400 Jahren sensationelle Kristallfunde gemacht. Sie alle liegen im Kanton Uri. Sie liegen auf einer von Südwesten nach Nordosten verlaufenden Linie im zentralen Aaregranit des Aarmassivs. Dieser Granit ist bekannt für grosse Klüfte und eine Vielfalt an Mineralien.

Die Funde der drei Kristallsucher am Planggenstock beim Göscheneralpsee sind historisch. Die drei Strahler haben seitdem rund 80 Tonnen Material aus der steilen Wand geholt. Der Stollen, der den Quarzadern und grossen Hohlräumen folgt, ist sehr ausgedehnt und dringt heute über 50 Meter tief in den Fels ein. So gross sind keine 10 Kluftsysteme in den Alpen zusammen mit der längsten Quarz-Kristallspitze von 107 cm. Solche Riesen findet man in den Alpen äusserst selten. Was die Kristalle vom Planggenstock aber definitiv zu Schätzen macht, ist die Grösse kombiniert mit der perfekten Form und einem bemerkenswerten Glanz bei absoluter Durchsichtigkeit.

Strahlerglueck am Planggenstock    Von Arx und von Känel am Planggenstock © NMBE

v.l.n.r.: Strahlerglück am Planggenstock, © rauchquarz.ch; die Strahler Franz von Arx und Paul von Känel bergen einen Riesenkristall, © NMBE

 

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