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  | 30.06.2016

«Für uns gilt: Safety first»

Ab 1. Juli wird Tim Vietor den Bereich «Sicherheit, Geologie & Radioaktive Materialien» bei der Nagra leiten. Er verrät uns, was an seiner Arbeit spannend ist und was für ihn und sein Team stets Priorität hat.

Tim Vietor gehört der Nagra seit 10 Jahren an. Seit fünf Jahren verantwortet der promovierte Geologe das Ressort «Feldarbeiten» und ist zuständig für Planung und Durchführung der Explorationsarbeiten darunter Seismikmessungen, Tiefbohrungen und wichtige Felslaborexperimente. Er ist solide verankert in der nationalen und internationalen Tiefenlagerforschung.

Tim, Du bist nun schon über 10 Jahre bei der Nagra und wirst bald in der Geschäftsleitung aktiv. Was ist an Deiner Arbeit so spannend?
Unser gemeinsames Ziel bei der Nagra ist die Tiefenlagerung radioaktiver Abfälle, und unser Projekt entwickelt sich ständig weiter: Zum Beispiel von Übersichtsarbeiten zur ganzen Schweiz zur konkreten Standortwahl oder von verschiedenen möglichen Wirtgesteinen zu einem einzigen. Dementsprechend wächst unser Wissen und es gibt für uns ständig etwas Neues zu lernen. Bei der Nagra setzen wir die beste erdwissenschaftliche Forschung für die Lösung eines gesellschaftlich relevanten Problems ein. Das motiviert.

Was ist für Dich die wichtigste Erkenntnis aus Deiner langjährigen Tätigkeit im Feld und im Labor?
Meine persönlich wichtigste Erkenntnis kann ich in vier Worten zusammenfassen: Das Wirtgestein Opalinuston funktioniert.
Dazu kann ich gern ein Beispiel nennen: Im Felslabor Mont Terri werden ab und an Stollen aufgefahren und dabei gibt es dann auch einmal Risse im Opalinuston. Man kann messen, dass sich dadurch die Durchlässigkeit für Wasser gegenüber dem intakten Gestein deutlich erhöht. Misst man aber nach einigen Monaten noch einmal, hat sich die Durchlässigkeit schon wieder stark vermindert. Nach ein paar Jahren ist die Durchlässigkeit dann wieder fast so klein wie im ungestörten Gestein. Das nennen wir Selbstabdichtung und die ist für so ein Wirtgestein eine wirklich vertrauenerweckende Eigenschaft.

Was für Arbeiten stehen in den kommenden Jahren an?
Als Bereichsleiter «Sicherheit, Geologie & Radioaktive Materialien» wird es meine Aufgabe sein, zusammen mit dem Team aufzuzeigen, wo die geologische Tiefenlagerung in der Schweiz am sichersten möglich ist. Wir folgen dabei stets dem Primat der Sicherheit. Man kann sagen, für uns gilt: Safety first.
Wir planen jetzt, welche geologischen Untersuchungen wir in den zur Auswahl stehenden Standortgebieten brauchen, dann setzen wir diese Arbeiten um, werten alles aus und vergleichen die Standorte.
Nach dem Abschluss der 3D-Seismikuntersuchungen im kommenden Winter folgen Tiefbohrungen und viele weitere Projekte. Ein grosses Programm – aber wir haben ein erfahrenes und motiviertes Team, um diese Aufgabe zu meistern.

Tim Vietor (gelbe Jacke) mit Vertretern des EDRAM bei einem Besuch des Felslabors Mont Terri 2013. Der internationale Verein EDRAM (International Association for Environmentally Safe Disposal of Radioactive Materials) bezweckt den Erfahrungs- und Informationsaustausch in der Entsorgung radioaktiver Abfälle.
Tim Vietor (gelbe Jacke) mit Vertretern des EDRAM bei einem Besuch des Felslabors Mont Terri 2013. Der internationale Verein EDRAM (International Association for Environmentally Safe Disposal of Radioactive Materials) bezweckt den Erfahrungs- und Informationsaustausch in der Entsorgung radioaktiver Abfälle. Bild: © Comet Photoshopping, Dieter Enz

(Titelbild: fotozug.ch)

 

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