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  | 17.05.2016

20 Jahre Felslabor Mont Terri

Das Felslabor Mont Terri feiert Geburtstag. Anlässlich seines 20-Jahr-Jubiläums beantwortet uns Olivier Leupin, Nagra-Delegierter des Felslabors, drei Fragen.

Dieses Jahr feiert das internationale Forschungsprojekt Mont Terri im Kanton Jura sein 20-jähriges Bestehen. Geführt vom Bundesamt für Landestopografie, swisstopo, bietet das Forschungsprojekt Mont Terri eine Plattform für internationale Zusammenarbeit sowie den Austausch von erworbenem Know-how unter Forschern, Technikern, Ingenieuren und Naturwissenschaftlern. Das Felslabor ist daher ein wichtiger Ort für die Tiefenlagerforschung.

Olivier Leupin (Nagra) vor dem Felslabor Mont Terri
Olivier Leupin: Projektleiter und Nagra-Delegierter FMT. Foto: Nagra

Olivier Leupin ist Geochemiker und seit 2007 bei der Nagra. Er leitet Projekte im Bereich Materialverhalten und ist Nagra-Delegierter des Felslabors Mont Terri (FMT).

Olivier, was sind deine Aufgaben im FMT?
Ich habe verschiedene Aufgaben beziehungsweise Rollen im Felslabor Mont Terri. Einerseits bin ich als Projektleiter an verschiedenen Experimenten beteiligt, andererseits vertrete ich die Nagra im Mont Terri Consortium. Als Projektleiter bin ich in Fragestellungen rund um den Transport von Radionukliden im Opalinuston, der Geochemie und Mikrobiologie involviert. Als Delegierter stelle ich sicher, dass die Forschungsaktivitäten den übergeordneten Fragestellungen der Nagra entsprechen. Da die Forschungsgebiete vielschichtig und komplex sind, arbeiten wir mit unterschiedlichen Forschungsinstituten zusammen. Dies erfordert viel Koordination und Planung.

Wie viele Experimente werden derzeit im FMT durchgeführt und wie viele Nationen forschen im Felslabor?
Zurzeit laufen ungefähr 40 Experimente. Daran sind 16 Partnerorganisationen aus 8 Ländern beteiligt.

Welches Experiment fasziniert dich am meisten und weshalb?
Mich faszinieren Experimente, die dem Verständnis komplexer Prozesse dienen und zwar unabhängig von der Disziplin. Beispielsweise konnten wir Bakterien in Bohrlöchern nachweisen, die fähig sind, Wasserstoff zu «atmen». Zusammen mit einem Doktoranden der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne untersuchen wir nun, ob solche Bakterien auch in der Lage sind, Wasserstoffgas abzubauen, das durch die Korrosion von Eisenmetall entsteht.

Vielen Dank für das Interview.

Angewandte Forschung hautnah erleben

Für Schulklassen und Gruppen ab jeweils 10 Personen bietet das Besucherzentrum des Felslabors Mont Terri eine rund zweistündige Führung an. Hier kann man internationale Spitzenforschung hautnah miterleben. Anmelden können Sie sich bei Renate Spitznagel: renate.spitznagel@nagra.ch oder unter +41 56 437 12 82. Am 21. Mai 2016 findet anlässlich des 20 jährigen Jubiläums zudem ein Tag der offenen Tür im Felslabor Mont Terri statt.

(Titelbild: Maria Schmid)

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