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Der Ivrea-Körper – ein geologischer Störkörper

Der Ivrea-Körper, der nach der Stadt Ivrea in der Region Piemont benannt wurde, ist ein schräg aus dem oberen Erdmantel emporragender Körper von deutlich grösserer Dichte als seine Umgebung. Er bewirkt massive regionale Lotabweichungen sowie eine unregelmässige Anomalie des südalpinen Geoids, die sich vor allem im Süden der Schweiz auswirkt. Der Ivrea-Körper besteht aus Gesteinen des Erdmantels. Die Peridotitmassive (das grün Eingefärbte auf der Karte) können als oberste Teile des Ivrea-Körpers angesehen werden, die an der Erdoberfläche freigelegt wurden. Die Platznahme des Mantelgesteins ist durch eine Kombination von permischer und jurassischer Dehnungstektonik, alpiner Überschiebung nach Nordwesten und Rückrotation (Drehung) nach Südosten zu erklären.

Ivrea-Körper ©Nikos-Zeichnung des Westalpen Profils

©Nikos, Zeichnung des Westalpen Profils

Was ist nun aber ein geologischer Störkörper?

In der Geophysik bezeichnet man Körper dann als Störkörper, wenn Unregelmässigkeiten im Erdschwerefeld oder -magnetfeld  vorhanden sind. Störkörper heben sich von ihrer Umgebung durch mindestens einen deutlich abweichenden Gesteinsparameter ab, entweder

Sie können von rein wissenschaftlichem Interesse sein (wie z. B. der Ivrea-Körper für die Geoidbestimmung in der Schweiz) oder wirtschaftliche Bedeutung als Lagerstätte haben – z. B. Erze, spezielle Gesteine wie Kaolin oder SerpentinErdölhaltige Schichten oder Bau- und Massenrohstoffe.

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