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Ein Tonnenschwerer – Topas ein Pegmatitmitglied

Über den Ursprung der Bezeichnung Topas herrscht Uneinigkeit – Topas kann aus dem Arabischen abgeleitet werden und wird mit der endlich Gefundene übersetzt. Eine andere Variante nimmt Bezug auf die Insel Topaxin (heute Zebirget im Roten Meer), wo erstmals das Mineral gefunden wurde, das sich später als Olivin entpuppte. Eine andere Erklärung führt den Namen auf das Sanskrit-Wort tapas zurück, das „Feuer“ oder „Leuchten“ bedeutet.

Topas ist ein Inselsilikat

Das Inselsilikat Topas hat die Zusammensetzung Al2[(F,OH)2|SiO4]  und weist ein buntes Farbspektrum auf. Bekannt sind farblose (Silbertopase), gelbe, grüne, braune, blaue und rote Varianten. Eisen und Chrom bilden am häufigsten blaue und gelbe bzw. rote Topase. Farbveränderungen bzw. –veredelungen können bei Topasen durch Brennen und Bestrahlen (Gamma– oder Elektronenstrahlen) erreicht werden. Die Kristalle sind prismatisch, kurz- oder langsäulig und gehören zum orthorhombischen Kristallsystem. Topas weist glasartigen Glanz auf mit durchsichtiger bis durchscheinender Transparenz. Er ist zudem das härteste Silikat und eines der härtesten Mineralien in der Natur. Allerdings hat er eine vollkommene Spaltbarkeit senkrecht zu den SiO4-Ketten, die durch die Ebenen der schwachen Al-O, Al-OH und Al-F Bindungen bedingt sind. Nicht selten sind die Topaskristalle von beachtlicher Grösse. Der grösste jemals gefundene Topaskristall soll eine Länge von einem Meter und ein Gewicht von 2.500 kg haben und bei Ribáuè, Alto Ligonha in Mosambik gefunden worden sein – wow!

Topas auf Rauchquarz ©Rob Lavinsky, iRocks.com   Blauer Topas ©Rob Lavinsky, iRocks.com  Imperial Topas, Zambia ©Rob Lavinsky, iRocks.com

Silbertopas auf Rauchquarz aus Groot Spitzkopje, Namibia, blauer Topas, Imperial Topas aus Sambia; ©Rob Lavinsky, iRocks.com

Hämatit Topas ©Rob Levinsky, iRocks.com   Gelber Topas: Pyknite aus Altenberg, Sachsen ©Ra'ike

Links Hämatit Topas; ©Rob Lavinsky, iRocks.com / Rechts: Gelber Topas – Pyknite, aus Altenberg, Sachsen; ©Ra’ike

–> Für die Experimentierfreudigen und Tüftler eine kleine Anleitung: Wie erzeugt man Edelsteine?
Viel Spass und wenn Resultate vorliegen, schick es doch in die Runde!

 

Kommentare(4)

  1. Interessant und objektiv geschrieben!

    Aber ich denke, auch dem Topas wird zu Unrecht viel zu wenig Beachtung geschenkt.

    Mit der Vielzahl an Farben und Formen ist dieses Edelsteinmineral im wahrsten Sinne des Wortes ein sehr facettenreiches Mineral.
    Insbesondere die unglaubliche Vielfalt an Formen ist faszinierend.

    Wenn der Hinweis erlaubt ist, auf der Seite einer Idar-Obersteiner Firma finden sich weitere Informationen zum Topas mit Bildern zur Struktur und der Morphologie, viel Literatur und weiterführende Links:

    http://www.meelis-blautopas.de/

    Vielen Dank auch für den Link zum Video zur Herstellung von Edelsteinen.
    Auch wenn bereits Topase synthetisiert worden sind, so ist das leider ohne spezielle (und teure) Gerätschaften gar nicht machbar.

    Falls sich jemand für die Synthese von Topas interessiert, hier einige Veröffentlichungen:

    Compositional variations in synthetic topaz
    American Mineralogist, 57, pp. 169- 187 (1972)

    Hydrothermal Synthesis of Topaz Crystals
    Report of the Research Laboratory of Engineering Materials, Tokyo Institute of Technology, No.5, pp.153-161 (1980)

    Ein hochinteressanter Artikel zur Synthese von Topas mit Farbwechsel (Alexandriteffekt) wurde 2012 veröffentlicht:

    Cr-containing topaz crystal growth on a seed in supercritical aqueous-fluoride fluids and some properties of as-grown crystals
    Vestnik Otdelenia nauk o Zemle RAN, Vol. 4 (2012)

    Dieser Artikel ist als direkter Download auf der folgender Seite verfügbar:

    http://www.meelis-blautopas.de/topas-literatur.html

    1. Dein Kommentar freut mich sehr! Danke für Deine Ergänzungen, die ich teile! Topas ist ein wunderbarer Edelstein. Vor Jahrzehnten war ich selbst in einer Topas Mine in Namibia, bzw. dazumal Südwestafrika.

  2. Hallo Zebra,

    vielen Dank für die schnelle Antwort.

    Mich selbst (und bestimmt auch die Leser dieses Blogs) würden deine Erfahrungen und Berichte zum Topas in Namibia sehr interessieren.

    Viele Grüße

    Roy

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