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nagra-blog
  | 07.04.2015

"T'a bulih kita orang makan batu …

… Nicht können wir Menschen Steine essen!“ <malaiisch>
Das bedeutet nicht etwa das Rumpeln in unseren nachösterlichen Mägen! Es ist der Anfang des Werkes Gadscha Puti von Hans Morgenthaler. Besagter war Biologe, Zoologe, Geologe und Schriftsteller zu Anfang des 20. Jahrhunderts. Sein berühmtestes Werk war Matahari, das Auge des Tages, die malaiische Bezeichnung für Sonne.

Heute stelle ich einen Geologen vor, der auch Schriftsteller war. Den Stoff für die oben genannten wichtigsten Werke sammelte Hans Morgenthaler während zweier Jahre im siamesischen und malaiischen Dschungel. Im Auftrag einer Schweizer Firma suchte er dort nach Zinn, Silber und Gold. Er erkrankte an Malaria und Tuberkulose und starb jung. Heute würde man ihn einen Individualisten nennen. Einsam streifte er durchs Gebirge mit Rucksack und Hammer, sammelte Steine und Versteinerungen und fand da eine Erzader, dort ein seltenes Fossil. Er las in den Falten und Formen der Felsen die Geschichte der Erde wie in einem Buch.

Hans Morgenthaler schwärmte vor 80 Jahren: «Geologe, ja, das schien mir […] der Beruf für einen Mann wie ich. Nicht nur würde dieser Frischluftberuf ein herrliches, freies und dazu wohlbezahltes Reiseleben ermöglichen, sondern obendrein warteten Abenteuer auf denjenigen, der sich irgendwohin auf Forschungsreisen schicken liess, wie die alten Reisläufer sie nicht köstlicher fanden. Geolog zu sein, das war ähnlich erstrebenswert und gefährlich wie die Mitgliedschaft im akademischen Alpenclub.» (Morgenthaler in der Zeitschrift: „In der Stadt“)

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Links: Hans Morgenthaler der Extrembergsteiger & Geologe; Rechts: der Schriftsteller, Quelle: Internet

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