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  | 01.03.2012

Beim Erdhorchen zugeschaut

Von Gastautor Matthias Knill

«Mit den ergänzenden seismischen Untersuchungen gewinnen wir wertvolle Informationen über den Untergrund des Schweizer Mittellandes», erklärt Philip Birkhäuser, Projektleiter der Nagra. Die zusätzlichen Messungen in diesem Winter dienen einer vertieften Untersuchung der Geologie und der Beurteilung der Entwicklung des Untergrundes über längere Zeiträume, aber auch der Vorbereitung für detailliertere, dreidimensionale Messungen in einem späteren Zeitpunkt.

Interessierte Gruppe
Interessierte Gruppe

 

Seit mehreren Wochen bewegt sich ein Trupp von rund 100 Personen und mehreren gewichtigen Fahrzeugen durch das Schweizer Mittelland. Die Experten der DMT sind von der Nagra beauftragt, geophysikalischen Messungen in den potenziellen Standortgebieten auszuführen. «In der Schweiz gibt es kein Unternehmen, welches diese anspruchsvolle Aufgabe übernehmen könnte. Die Mannschaft des deutschen Unternehmens DMT beschäftigt sich täglich mit seismischen Messungen – meist im Zusammenhang mit Erdöl- und Erdgasvorkommen. Unlängst hat das gleiche Team in St. Gallen aber auch Untersuchungen für ein Geothermieprojekt ausgeführt», so Philip Birkhäuser weiter.

Feldbesuch von Forum Vera
Feldbesuch von Forum Vera

Vergleichbar mit dem Echolot in der Schifffahrt bilden die seismischen Wellen die Gesteinsschichten im Untergrund ab. Diese Wellen brechen sich an den Gesteinsgrenzen und werden dort reflektiert. Aufgrund der gemessenen Signale an der Erdoberfläche lassen sich die Strukturen im Untergrund abbilden. Im Messwagen wird die Datenqualität noch während dem Messvorgang überprüft.

Im Messwagen
Im Messwagen

25 interessierte Mitglieder der Regionalgruppen des Forums Vera liessen sich ab 24. Februar 2012 über die Methode der Seismik informieren. Der Feldbesuch zeigte auf, welcher Aufwand notwendig ist, um wissenschaftlich belastbare und vergleichbare Aussagen über die Geologie in einem möglichen Standortgebiet machen zu können.

Vibrationsfahrzeug
Vibrationsfahrzeug

«An dieser Stelle vibrieren wir nur mit 40% und nur einem Fahrzeug. Im Untergrund befindet sich eine Wasserleitung. Schäden durch die Wellen müssen wir auf jeden Fall vermeiden», erklärt uns der Projektleiter. Die seismischen Wellen werden mit tonnenschweren Fahrzeugen oder kleinerern Sprengungen angeregt. Die Messung erfolgt mit empfindlichen Messsonden, den Geophonen. Diese werden über weite Strecken ausgelegt und mit kilometerlangen Kabeln verbunden – dies alles erfordert eine sorgfältige Planung und Ausführung.

Feldbesuch
Feldbesuch

Zwischen den Informationsmodulen nutzten die Teilnehmenden des Forums Vera die Zeit, sich über die laufenden Arbeiten in den Regionalgruppen auszutauschen. Auch dazu konnte die von Markus Meyer initiierte Veranstaltung bestens genutzt werden.

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